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Der Salzsturm

Das, was auf mich zukam, sah beunruhigend aus. Rechts war der Horizont in ein gleißendes Rosa getaucht, links in ein düsteres Blaugrau. Ich hatte vorgehabt, auf der Salar de Uyuni, der riesigen Salzwüste, zu zelten. Wollte in die Stille eintauchen, Myriaden von Sternen über mir. Schlafsack und Zelt hatte ich auf den Gepäckträger geschnallt. Seit langem hatte ich mich auf diese Nacht gefreut. Aber es tauchten Wolken auf, am Rande der Salar de Uyuni gingen Regenschauer herunter. Nachts auf einer vollgelaufen Salzpfanne, mit Motorrad und Zelt, stellte die Art Albtraum dar, die ich auf keinen Fall erleben wollte. Ich entschied mich, die Nacht wieder im Hotel in Uyuni zu verbringen. Doch auch dieser Weg schien versperrt, leuchteten die unheildrohenden Farben genau in dieser Richtung auf. Abwarten erschien auch keine gute Idee. Also gab ich Gas und fuhr direkt darauf zu. Es war wie der Eintritt in einen Science Fiction-Film. Die Farben wurden dichter, der Wind steigerte sich zum Sturm. Das umherfliegende Salz vermischte sich mit Regen. Es war ein Salz-Sand-Sturm. Ich genoss jede Minute.

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