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Nur weg von der Panamericana

Bei dieser Geschwindigkeit helfen auch die Belüftungsöffnungen meiner Motorradhose nicht. Weit über 30 Grad und ich schleppe mich mit gefühlten drei Stundenkilometern durch die Wüste. Zu Fuß, das Motorrad habe ich ein paar Hundert Meter zurück im Schatten eines einsamen Baumes stehen lassen. Die schweren Stiefel fördern meinen Vorwärtsdrang auch nicht unbedingt. Außerdem geht es bergauf. Von der Idee, dass ganze Areal zu erkunden, habe ich mich längst verabschiedet, aber den Hügel mit den Fahnen will ich hinauf. Sie scheinen mir ein gutes Motiv zu sein.

Die Panamericana hat mich hergetrieben. Dieser endlose Highway mit seinen zu breiten Spuren, den vielen Trucks, den wenigen Kurven demotivierte mich nördlich von Lima dermaßen, dass ich nach einem Ausweg suchte. Ich fand ihn ein paar Dutzende Kilometer im Osten. Dort lag Caral, die 5000 Jahre alte ältesten Stadtsiedlung Amerikas. Und dorthin führte nur eine kleine Straße. Sie war schlecht asphaltiert, teilweise gar nicht, war durchsetzt von Schlaglöchern, in denen man ein junges Lama hätte verstecken können, und sie schüttelte einem die Füllungen aus den Zähnen. Sie war wie für mich gemacht. Ich habe sie geliebt. Sie weckte meine Lebensgeister wieder.

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