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Durch die Küstenwüste | 2 Fotos

Einige Kilometer entfernt parkt ein Auto im Nichts. Ansonsten keine Menschen, nur wüste Weite und lange geschwungene Buchten, an die schaumkronbewerte Wellen branden. Im Paracas-Nationalreservat findet meine Seele Ruhe, und meine Gashand reichlich zu tun auf den zahlreichen Salzpisten, die zu den abgelegenen Stränden führen. Eine Kombination, die mich wünschen lässt, hier endlos zu verweilen.

Am Tag zuvor war ich noch durch den nördlichen, touristischeren Teil des Nationalparks geirrt auf der Suche nach einem ruhigen Platz für mein Zelt. Ich hielt an einer Park Ranger Station an und fragte, wo ich campieren dürfte. Man nannte mir drei Strände. Ich fuhr sie alle an, über relativ gut erhaltene Schotter- und Salzpisten. Doch die Schönheiten von Playa Mina, Playa Roja und Playa Yumaque ließen mich kalt. Sie waren mir mit ihren Aussichtsplattformen zu gewöhnlich, mit den peruanischen Großfamilien, die zu ihnen pilgerten, deutlich zu überlaufen. Ich verließ den Nationalpark frustriert und steuerte eine Unterkunft außerhalb des nahen Ortes Paracas an, die mir empfohlen war. Ich fand das Tor verschlossen, hinter im erklang Reggae-Musik. Mein Hämmern verhallte wirkungslos. Ich war mir sicher, dass man mich hörte. Ich warf ein "Fuck you" und, der Völkerständigung zuliebe, ein hijo de puta" hinüber. Meine Sozialkompetenz ließ inzwischen zu wünschen übrig.

Ich landete schließlich auf dem Parkplatz einer Kite-Surfschule. Keine schlechte Wahl. Entweder ich sah den Kitesurfen zu oder, am frühen Morgen, den Horden von Flamingos, die vor mir durch das flache Wasser stakten. Ich flog mit meinem Parkplatznachbarn mit dem Motorschirm über die Bucht, genoss die Ruhe, wenn die Kitesurfer den Strand verlassen hatten. Und ich fuhr wieder in das Nationalreservat. Diesmal jedoch weit in Richtung Süden, dorthin, wo die Straße übel würde, und Touristen Mangelware. Ich fand hier einen neuen Seelenort.

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